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Atemkontrolle / breath play / bagging

Atemkontrolle / breath play / bagging
Ich hatte gestern ein aufregendes Erlebnis mit meinem Partner. Er verband meinen Kopf mit Frischhaltefolie und ließ mir nur zwei kleine Löcher unter meiner Nase zum Atmen. Es war eine sehr erregende Erfahrung, die ich gerne vertiefen möchte.

Hat jemand Erfahrung mit dieser Spielart und kann hilfreiche Tipps über die Anwendung verschiedener Materialien (Plastiktüte, Stoffbeutel, etc.) bis hin zu möglichen Befreiungshilfen (Verbandsschere) geben?
No Risk - no Fun ?
Um´s klar zu stellen: Die Überschrift ist schlicht eine Provokation !
"Breath play" (darunter als Unterfall wohl auch das aus Guantanamo bekannte "waterboarding") bezieht seinen "Reiz" wohl aus dem Umstand, daß der Körper als Reaktion auf eine als (lebens-)bedrohliche Situation - nämlich die der verschlechterten Möglichkeit, zu atmen - vermehrt Adrenalin ausschüttet, um in die Lage versetzt zu werden, dieser Situation zu entkommen.
Ob es dabei zu einer Traumatisierung, bleibenden Schäden, dem Tod durch Ersticken kommt, oder nichts passiert, scheint eher von (unregulierbaren) tatsächlichen Umständen abzuhängen, als von der "Erfahrung" der Beteiligten, oder dem verwendeten Material. In der Fachliteratur wird übereinstimmend empfohlen, auf diese "Spielart" bei Asthmatikern und COPD-Patienten ganz und überhaupt zu verzichten. Das überrascht nicht wirklich.
Weiter könnte man sich überlegen, ob neben dem Risiko für Leben und Gesundheit des Bottom auch Risiken für den Top bestehen. Und da kommen wieder diese langweiligen Juristen um die Ecke, und erklären, daß es sich je nach Einzelfall und Taterfolg entweder um eine einfache, eine gefährliche, eine schwere, oder gleich um eine Körperverletzung mit Todesfolge handelt - alles Delikte, die schon im Versuchstadium strafbar sind. Klar werden jetzt einige grinsen: Aber die Themenerstellerin hat doch eingewilligt. Was soll´s also ? Wirksam "einwilligen" kann man allenfalls in eine "einfache" Körperverletzung - da im Beispiel oben ein "gefährliches Werkzeug" verwendet wurde, ist damit wohl Essig. Nicht einwilligen kann man in Körperverletzungen, die schon im Versuchsstadium Verletzungsfolgen der "schweren" Körperverletzung (etwa Traumatisierung) zur Folge haben können, oder gar "sittenwidrig" sind. Und was "sittenwidrig" ist, sagen uns die Richter. Wieviele von denen hier Mitglied sind, und den Prozeß zum Anlaß nehmen werden, sich insoweit zu "outen" - wer weiß ?
Im Ergebnis laß ich die Finger und alles andere von der "Atemkontrolle". Ich esse aber auch keinen Fuku, obwohl das ja auch ein delikates Vergnügen sein soll ........
****al Mann
2.823 Beiträge
Wirksam "einwilligen" kann man allenfalls in eine "einfache" Körperverletzung - da im Beispiel oben ein "gefährliches Werkzeug" verwendet wurde, ist damit wohl Essig.

Das ist so nicht ganz richtig.
Allerdings heißt es in einer BGH-Entscheidung tatsächlich "Die Grenze zur Sittenwidrigkeit ist jedenfalls dann überschritten, wenn bei vorausschauender objektiver Betrachtung aller maßgeblichen Umstände der Tat der Einwilligende durch die Körperverletzungshandlung in konkrete Todesgefahr gebracht wird."
Und dieses Urteil bezog sich auf fahrlässige Tötung bei Würgespielen.
Übertreibt doch nicht gleich
Klar muss jedem die Gefahr bei diesen Spielen klar sein und ich finde es auch gut dass davor gewarnt wird, aber Motorad fahren ist auch gefählich. Wenn jemand einen verantwortungsvollen Dom gefunden hat der Erfahrungen damit hat, den man auch Vertrauen kann, dann lasst Euch nicht den Spaß daran nehmen. Ich denke wenn man es nicht übertreibt ist es eine schöne Sache. Es gibt viele Tipps und Sicherheitsratschläge im Netz, bitte beachtet diese, dann sollte nichts schief gehen.
Außerdem ist es gut mal seinen Erste Hilfe-Kurs aufzufrischen.Trotzdem hoffe ich für jeden der diese Spielchen verantwortungsvoll durchführt, das er es nie in dieser Situation braucht.

LG Loveboy
......
@****al: Wenn der BGH in der von Dir bezeichneten Entscheidung sagt, daß es "jedenfalls" den guten Sitten widerspräche, einen anderen via Körperverletzung (i.W. "KV")in Lebensgefahr zu bringen, heißt das noch lange nicht, daß alles andere etwa den guten Sitten entspräche. In der "Hooligans-Elbflorenz"-Entscheidung (BGH 3 StR 233/14) macht der BGH nach meiner Auffassung klar, daß die konkrete Lebensgefahr in jedem Fall eine Einwilligung rechtsunwirksam macht, darüber hinaus auch der Verstoß gegen gesetzgeberische Wertungen als Unwirksamkeitsgrund zu prüfen ist. In der zit. Entscheidung führt der BGH aus, daß ein Verstoß gegen den Qualifikationstatbestand des § 231 StGB auch gegen die guten Sitten verstößt, und nicht einwilligungsfähig ist. Da komme ich ohne Weiteres zu dem Schluß, daß jede qualifizierte KV nicht einwilligungsfähig ist - zumal der Wortlaut des § 228 StGB ebenfalls ausschließlich von der einfachen KV spricht.
@****boy: Ob Dom "erfahren und verantwortungsvoll" ist, weiß Sub danach - oder beide haben einfach Glück gehabt. Für´s Motorradfahren braucht´s eine Ausbildung, die mit der Führerscheinprüfung endet. Um sich als "erfahrener und verantwortungsvoller" Dom zu bezeichnen, braucht´s ...... nichts. Wie "verantwortungsvoll" ist Dom, der Sub wissent- und willentlich in eine Gefahr bringt, die auch mit aufgefrischtem Erste-Hilfe-Kurs nicht beherrschbar sein muß ?
****al Mann
2.823 Beiträge
@****al: Wenn der BGH in der von Dir bezeichneten Entscheidung sagt, daß es "jedenfalls" den guten Sitten widerspräche, einen anderen via Körperverletzung (i.W. "KV")in Lebensgefahr zu bringen, heißt das noch lange nicht, daß alles andere etwa den guten Sitten entspräche.

Das ist richtig, und dieser falsche Umkehrschluss wird leider auch oft genug in der Szene weitergegeben.
Allerdings wären ein Skalpell, Kanülen oder eine Bullwhip schon unter "gefährliches Werkzeug" bzw als Waffe einzuordnen. Und wie du schon schriebst, wäre das dann in jedem Falle gefährliche Körperverletzung. Mir ist allerdings kein einziger Fall bekannt, bei dem jemand deswegen im BDSM-Kontext fehlende Einwilligungsmöglichkeit hätte geltend machen wollen. Wenigstens in jüngerer Zeit.

Zurück zur Atemkontrolle:
Ich sehe es nicht so absolut als NoGo, und ich würde auch die Allermeisten von uns so einschätzen, daß bei einer Unfallwarnung der tote Partner weitaus schwerer wiegt als die juristischen Folgen. Trotzdem dürfte es eine der Praktiken sein, bei der äußerste Vorsicht angebracht ist und man lieber auf sein Hirn hören sollte. Gerade wenn ich den Ablauf in dem von mir zitierten Urteil anschaue (BGH 2 StR 505/03).
Wobei die Methoden bei der Atemkontrolle allerdings sehr verschieden sein können. Und in der Eingangsfrage ging es ja iirc eher um das erzeugte subjektive Gefühl und nicht um die gänzliche Verhinderung der Atmung.
@Nirgal
Am Ende werden wir soweit gar nicht auseinander sein. Ich bin sicher der Letzte, der hier seine eigene Meinung für alleinseligmachend hält, oder andere missionieren möchte. Die Themenerstellerin hat allgemein gefragt, wer sich mit der Technik schon auseinander gesetzt hat - ich hab halt geschrieben.
Und sicher: Ich bin immer wieder überrascht - nein: schockiert und angeekelt- was manche sich, auch und gerade mit Anfängerinnen, denen sie ein X für ein U vorgemacht haben, auch öffentlich trauen. Die überwiegende Zahl der DOMs wird ihre Subs nicht in Gefahr bringen wollen - Safe, Sane, Consensual. Für die steht das Wohl der Partnerin sicher weit vor der Vermeidung der Strafverfolgung. Mit den anderen bin ich jedenfalls nicht solidarisch.
****ma Frau
380 Beiträge
Wenn dann die Hobbyjuristen fertig sind....
@ Imagineit lass dir von Hobbyjuristen und Bedenkenträgern nicht den Spaß verderben.

Seltsamerweise ist es in SM Kreisen offenbar völlig Ok den Gegenüber auf vielfältige Art einzuschnüren, mit teilweise als Waffen geltenden Peitschen wie Bullwhip und Sjambock zu traktieren, sich Fäuste und anderes in Vagina und After zu schieben, mit Exkrementen und Ausscheidungen zu "spielen. Aber wenn es um Atemkontrolle geht bekommen gibts heftigste Ventilationen.

Wenn es dich anmacht und du einen passenden Partner hast, dann steht weiteren Erfahrungen und Erlebnissen nichts im Weg.

Fakt ist, Atemkontrolle/Atemreduktion ist ein Spiel mit Urängsten und kann wenn du einen verantwortungslosen Vollidioten als Partner hast durchaus lebensgefährlich werden.
Aber es kann dir auch geile Erlebnisse, Nähe, Vertrauen und Höhenflüge bringen. Und mit einen umsichtigen und verantwortungsvoll handelden Partner ist es nicht gefährlicher als andere SM Praktiken auch.

Insofern redet über eure Fantasien, Bedenken und Ängste. Geht vorsichtig umd umsichtig voran. Macht euch schlau(Was ja auch der Sinn deiner Anfrage war.)
Um auf deine Fragen zu antworten, Erfahrung ja. Auf passiver und seit einige Jahren auch auf aktiver Seite (Bizarrlady im Profistudio).
Ich mache gelegentlich Workshops zum Thema. Falls ihr es mal nach Chemnitz schafft auch gerne mal im privaten Rahmen. (Ohne finanzielle Interessen, ihr müsstet nur die Studiomiete übernehmen)

Von Praktiken wie würgen, strangulieren, spielen mit Wasser solltet ihr als Anfänger absehen. Mit Folie, Tüchern, Tüten gibts schon viele Möglichkeiten.
Gibts gesundheitliche Einschränkungen, einen Arzt des Vertrauens vorher fragen.
Grundsätze beachten. Also keinen Alkohol, Drogen für alle und den fixierten, atem-eingeschränkten Bottom nicht allein lassen. Auch nicht mal kurz zum pinkeln oder telefonieren.
Umsichtig und vorausschauend handeln, zum Beispiel als Top auf Heels mit 17 oder 20 cm Absatz die zwar geil aussehen aber auch ein ansehnliches Sturz-Risko beeinhalten verzichten, für Bottom eher restriktive Kleidung wie ein eng geschnürtes Korsett meiden.
Beim einpacken daran denken und vorsorgen das man falls nötig schnell wieder auspacken kann.
Langsam mit Bedacht vorantasten, lieber zu früh aufhören als zu spät. Nach der Session miteinander reden, über Empfindungen und Grenzen.
Vorher überlegen was zu tun ist falls etwas schief geht.
Und immer sicher stellen das der Aktive 100% Herr der Lage ist und die Situation kontrolliert.
Dann isses so gefährlich wie Autofahren.

Ansonsten Spaß haben und geile Momente erleben. *g*

PS in der SZ gibts auch einen recht großen Zirkel zum Thema
****ma Frau
380 Beiträge
@*****r02

Ob Dom "erfahren und verantwortungsvoll" ist, weiß Sub danach - oder beide haben einfach Glück gehabt. Für´s Motorradfahren braucht´s eine Ausbildung, die mit der Führerscheinprüfung endet. Um sich als "erfahrener und verantwortungsvoller" Dom zu bezeichnen, braucht´s ...... nichts. Wie "verantwortungsvoll" ist Dom, der Sub wissent- und willentlich in eine Gefahr bringt, die auch mit aufgefrischtem Erste-Hilfe-Kurs nicht beherrschbar sein muß ?

Hier hast du völlig Recht. Allerdings bezieht sich das auf das gesamte SM Spektrum. Genau so wie Unfälle durch Dummheit gepaart mit Geiz und/oder Geilheit (Ich kenne zum Beispiel keinen SM- Club oder Profi Studio was einen Defibrilatator für Notfälle hat, obwohl der Nutzen in einem Notfall unbestritten ist und die Dinger mit Preisen um die 1000 Euro gut bezahlbar sind)

Aber da ist die Ursache eine Haltung. Das hat nichts mit der Praktik zu tun. Ich hab schon so einige Jahre Erfahrung, als Sub, ProDom, Party Veranstalter und Besucherin. Und ich kann dir sagen das ich da im Lauf der Zeit einiges an verantwortungslosen handeln erlebt habe. Besoffen mit Bullwhip um sich schlagende Doms, Male Subs die von Fem Doms bis zur Bewusslosigkeit gerprügelt wurden,oder Fem Subs durch entsprechende "Überdoms", Doms die mit einem Sjambock planlos zugedroschen haben, ohne zu wissen was sie da haben und was sie damit anrichten können, Subs in restriktiver Bondage die kurz vor dem wegtreten waren während der "Bondagemeister" sich ein paar Meter entfernt davon angeregt unterhielt ohne sich um seine Sub zu kümmern und nichts mitbekam. Femdoms die ihren Malesubs mit Schaschlykspießern Zahnpasta, Ingwer und andere Dinge in die Harnröhre geschoben haben..... usw..

Die SM Praktiken haben alle ihre Risiken und Gefahren. Das ist klar. Wie weit die beherrschbar sind und zu Unfällen führen liegt aber zum größten Teil an den handelnden Personen. Nicht an der Paktik.
Auch ein scheinbar "harmloses" spielen mit Zahnpasta in der Harnröhre von Sub kann für den wenn es ganz dumm läuft auf der ITS enden.

Und ja, es ist kurios, nicht mal jede ausgebildete Krankenschwester im Krankenhaus darf einen Katheter legen oder eine Infusion. Während im SM Bereich Laien lustig drauf los doktern. Auch zum Kenntnisstand vieler Pro Dom schweige ich jetzt mal besser.

Es ist völlig ok, wenn du sagst "mir ist das zu gefährlich. Ich mache das nicht und würde es nicht machen". Aber das schulmeistern und belehren, das solltest du lassen. Weil es einfach nicht so stimmt.

Die Gefahr liegt liegt in Selbstüberschätzung, Verantwortungslosigkeit, Dummheit, Arroganz.. etc..

Da isses völlig egal ob man Bodage macht, oder Atemkontrolle, Auto oder Motrrad fährt.
@telima
Ich bin weder ein "Hobby-Jurist", noch "schulmeistere" ich. Ich möchte nur, daß jede/r die Informationen hat, die er/sie benötigt, um zu wissen, welche Risiken mit was verbunden sind.
Und in einem Land, in dem die eigenen Bedürfnisse aufgrund eines völlig fehlgeleiteten Verständnis von individueller "Freiheit" über praktisch alles Andere gestellt werden, scheint mir es auch bitter nötig, ab und an auch an die Vernunft zu erinnern. Das hat nichts mit Vorbehalten gegenüber irgendwelchen sexuellen Vorlieben zu tun. Was an dem Satz des BGH soll "lustfeindlich" sein, wenn lediglich festgestellt wird, daß eine strafbefreiende Einwilligung jedenfalls in lebensgefährdende Handlungen nicht möglich ist ?
****ma Frau
380 Beiträge
@natter002
Und weshalb fühlst du dich zu diesen Hinweisen berufen wenn es um Atemkontrolle/Atemreduktion geht?
Auch andere Praktiken beinhalten Gefahren. Das einvernehmliche ausführen von Praktiken ist in keiner Weise ein Freifahrtsschein. Jeder der einen anderen im größeren Maß verletzt und schädigt wird bestraft wenn es entsprechend bekannt wird.
Das ist/sollte jedem der sie ausführt klar sein. Dazu braucht es nicht das moralisierende Wedeln mit dem Zeigefinger.
Insofern solltest du wenn du warnst und dich zur moralischen Instanz berufen fühlst alle warnen BDSM Praktiken auszuführen.

Und wenn du schon dabei bist zu warnen, es springen auch Menschen ohne Not aus Flugzeugen, oder an Gummiseilen von Brücken, rasen auf Skiern steile Pisten hinunter, mit PS starken Autos oder Motorrädern über die Autobahn. Nur zum Spaß und zur erfüllung persönlicher Bedürfnisse.

Fühlst du dich auch berufen die zu warnen?
...
Nein. Ich fühle mich zu nichts berufen.. Ausser, jemand fragt in einem Forum. Tschüss, over and out.
Nein. Ich fühle mich zu nichts berufen.. Ausser, jemand fragt in einem Forum.

Danach hatte ich allerdings gerade nicht gefragt.

Liebe Mods, ich finde, da es ohnehin nur einen Beitrag gibt, der sich mit der Ausführung des Themas befasst und alles andere nur "Rechtsberatung" sowie Rechtsprechung darstellt, kann das Thema auch geschlossen werden. Danke! *blumenschenk*
//
*****rys
2.762 Beiträge
Gruppen-Mod 
******eit:
Liebe Mods, ich finde, da es ohnehin nur einen Beitrag gibt, der sich mit der Ausführung des Themas befasst und alles andere nur "Rechtsberatung" sowie Rechtsprechung darstellt, kann das Thema auch geschlossen werden.

Dem kommen wir gerne nach.

Vielen Dank für die Beteiligung.

*geschlossen*
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