Was ist dieses "Fliegen"?

Im Prinzip wenn alles um Dich herum nebensächlich wird und du voll und ganz in der jeweiligen Sache eintauchst / darin aufgehst.

Natürlich ist der Vorgang an sich völlig individuell. Jeder empfindet ihn auf seine Art und Weise.

Und auch der dominante / sadistische Part kann in dieser Form "eintauchen".

LG amalung

... oder auch Subspace genannt, erfahren Subs oder Bottoms und dies ist ein tranceartiger, schwebender Zustand.
Du fühlst keinen Schmerz mehr sondern fühlst dich wie in Watte gepackt aber bekommst dennoch die Schläge bei der Session mit diese aber ohne schmerzliche Empfindungen. Weitere Informationen gibt's hier: 😉
Ich selbst habe diesen Zustand 5x erlebt... Unbeschreiblich!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Subspace

ja, ich denke auch, daß die Vorredner das recht gut beschreiben: Auf der einen Seite ist es eine ganz individuelle Geschichte - als Dom erlebe ich es so, daß meine Partnerin geistig völlig die Kontrolle abgibt, auf der einen Seite weit weg, andererseits aber sehr nah ist, und im Wesentlichen "nur" noch aus Emotionen besteht. Hat sicher was mit irgendeiner Körperchemie (Adrenalin?) zu tun - egal. Für mich beginnt dann der komplizierte, aber extrem reizvolle Teil: Ich nenn´s mal die "weiche Landung" - die Partnerin nach dieser ekstatischen Phase wieder langsam und behutsam in die Realität zurück zu führen. Sie dann einfach liegen, stehen oder sitzen zu lassen, und ein fröhliches Liedchen ("War ich wieder toll!") zu pfeifen, geht überhaupt nicht - das kann dann nämlich sehr böse enden .... Also gilt auch hier: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - es braucht Geduld, Geduld und noch mal Geduld. Sag ich mal aus meiner subjektiven Sicht der Dinge .....

natter, das hast du so schön gesagt, das möchte man fast glauben... Wie dem auch sei – und hier gebe ich nicht die eigene, sondern die von Dritten aus dem medizinischen Bereich berichtete Erfahrung wieder – im (Hardcore-)SM entspricht der Zustand des Fliegens im "sub space" einem rein physiologischen Erregungszustand, der der Ausschüttung von Endorphinen zu verdanken ist. Diese Ausschüttung wird gezielt durch das "Verabreichen" von schmerzhaften Reizen in einer bestimmten Taktung hergestellt. Ist also im Wesentlichen ein ganz unromantischer, technischer Vorgang... der aber als ungemein erfüllend erlebt wird, sofern denn eine tiefere emotionale Bindung zwischen Dom und sub besteht... Aber auch rein aus physiologischen Gesichtspunkten bedarf das Spiel der aufmerksamen Begleitung, vor allem bei der sog. "Landung", so wie's natter beschrieben hat, weil sich im Verlauf der Session bei sub neben einem anständigen Endorphinspiegel auch ein anständiger Pegel an Stresshormomen aufgebaut hat (Stichwort Adrenalin), der der Ausschüttung der beruhigend wirkenden Endorphine entgegenwirkt. Die Adrenalinausschüttung kann bei sub zu unkontrollierten physiogischen Reaktionen vergleichbar einer heftigen Überdosis Koffein führen. Zudecken ist dann wichtig beim Landen, sowie eine beruhigende Ansprache, damit sub in den vollen Genuss der beruhigenden Endorphinwirkung kommen kann, wenn das Adrenalin abgebaut ist. (Adrenalin wird schneller abgebaut als Endorphine.) So wurde es mir jedenfalls berichtet...

.... "tiefe, emotionale Beziehung" - tut mir leid. Wer legt denn fest, wann eine Beziehung "tief" oder "emotional" ist? Diese moralische Überhöhung von Sex (oder laß es mich mit Ribéry beim Namen nennen: Ficken), die ultimative Transzendenz des Orgasmus - das ist doch einfach nur albern, denn es geht nicht um´s Leben an sich, sondern um den Moment. Nicht gestern, nicht morgen, sondern JEZZE! Und da geht es darum, sich für den Moment zu 100% auf den Partner einzulassen, auf den Partner einzugehen - und nichts "eintakten" oder planen zu wollen. Der Partner - von mir aus auch die Partnerin - verdient die volle Aufmerksamkeit. Die Welt außenrum ist im Moment scheißegal.
Wer das als Dauerzustand anstrebt, fährt mit 250 km/h Richtung Irrenhaus, denn zu jedem Flug gehört eben auch die Landung. Wer - wie viele hier - "mal was Anderes ausprobieren" möchte, sich und/oder den Partner fragt:" Und das war jetzt schon SM?", hat das Wesentliche beim Ficken nicht begriffen: Es macht nur gemeinsam Spaß - das Ganze ist nämlich keine Alleinunterhaltung, und auch nichts zum Konsumieren .....
Klar: Der Rest ist Chemie - aber eben auch der Rest.
Selbstverständlich braucht es für die "100%" auch Emotion, selbstverständlich erhöhen sich die Chancen, wenn man weiß, wie der/die Andere tickt. Was es aber garantiert nicht braucht - und das gilt für "Blümchen" übrigens genauso -, ist diese furchtbar lustfeindliche Beziehungstheoretik. Mag sein, daß die mal mitschwingen kann, aber Ficken soll zunächst einmal allen Beteiligten riesig viel Spaß machen. Beim Starten, beim Fliegen, beim Landen.

Wer behauptet, dass SM/B-D-S-M einhergehend mit (wie beschreibst du es so schön) ficken asoiziert wird...
irrt gewaltig und scheint auch Stigmatisierungen sehr toll zu finden.
Meiner Meinung pauschalisierst du dies zu sehr...
Und schweifst ziemlich arg vom eigentlichen Thema ab!
Es wurde allgemein gefragt und die Antworten, die für Leihen verständlich sind wurden gut rübergebracht.
Sicherlich ist mir bewusst, dass jeder anders fühlt und tickt. Dies macht B-D-S-M erst zu unserer Obsession! Jeder einzelne hat seine gewissen Vorlieben und Neigungen und das ist auch gut so!
Mfg

...... daß wir in der Sache soweit auseinander liegen. Ich mag diese technokratischen Ausdrücke ("Geschlechtsverkehr", "Sexualität") nicht so furchtbar - insoweit bezeichne ich das alles, unbeschadet der Spielart, als "Ficken".
Und ich bleibe dabei - und das werden auch die Laien abseits der Leih-Bibliothek verstehen: 100% aufeinander einzugehen ist die Grundvoraussetzung für jedes intensive Lust-Erlebnis.
Klar - und da bin ich wieder ganz bei Dir - sind die Geschmäcker, die Vorlieben unterschiedlich. Und das gestehe ich jedem zu - anders wär´s langweilig! Deshalb muß nicht jeder alles mitmachen, oder gut finden. Aber ich bin kein Missionar, und lasse jeden glücklich werden nach seiner Facon - klar: Im Rahmen der geltenden Gesetze.

....Für deine ordnungsgemäß formulierten Sätze im Nachgang 😋... Chapeau und schönen, restlichen Sonntag Abend noch.
Mfg 😀

..... zurück: Ich bemühe mich zwar, eimdeutig zu formulieren, aber das klappt eben nicht immer! Deswegen ist es mir lieber, wenn nachgefragt wird - wie Du´s gemacht hast -, bevor ich in Bausch und Bogen etc .... Den gewünscht schönen Abend hatte ich - gutes Essen ist auch was Feines! Ich wünsch Dir was, und á la proche!

natter, da ticken wir einfach anders. Es gibt Leute, die sich allein auf die pure Lust und den Reiz und die Intensität des Moments im Jezze einlassen können und wollen (was für mich irgendwie den Beigeschmack der relativen Austauschbarkeit des Gegenübers hat...) und es gibt Leute, die für den Genuss des Moments eben gerne eine tiefere Gefühlsbindung hätten und brauchen, um sich gehen lassen zu können. Moral hat da rein gar nichts zu suchen, weder bei Variante 1 noch bei Variante 2, und insofern erschließt sich mir auch nicht, warum von "moralischer Überhöhung von Sex" oder "lustfeindlicher Beziehungstheoretik" die Rede sein muss. Bei Variante 2 geht's nicht um Moral oder Lustfeindlichkeit und auch nicht um Beziehungstheoretik, sondern um Bindung. Wer Hingabe ohne eine weitere Bindung außer der an den jezzigen Moment sucht – also Variante 1 mag – alles prima, gerne, dafür ist der Joy ja auch da.

Wer festlegt, wann eine Beziehung "tief" oder "emotional" ist? Na, bestenfalls beide Beteiligten. Im Innenverhältnis. (Die freiheitlich-demokratische Grundordnung lass ich jezz mal wech, das wird zu insiderlastig und ist außerdem off topic.)

So. Und jezz halt ich meine Klappe. Ersma.

..... jetzt denk doch mal aus Deinem Schuhkarton raus! Warum soll schönes, erfüllendes Ficken was mit "tiefer Gefühlsbindung" voraussetzen? Klar: So sind wir in Ost wie West erzogen worden - nach moralischen Wertmaßstäben, die die Ehe als Versorgungsgemeinschaft angesehen hat, weder Sozialversicherung, Pille oder "Gleichberechtigung" kannte - und damit damals auch profunde Berechtigung hatten. Und folgerichtig konnte man moralisch Krethi und Plethi nicht erlauben, nach Lust & Laune rum zu ficken - denn wer kommt denn dann für die "Ergebnisse" (=Erben?) auf? Schließlich wäre nicht jeder wirtschaftlich in der Lage gewesen, seiner Cosel ein Schloß zur Verfügung zu stellen. Und damit mußte eben - schon im AT "Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Weib!" - eine Moral geschaffen und durchgesetzt werden, die diesen naturgemäßen Problemen Rechnung trägt. Nur: Mit Lust am Ficken hatte das nie was zu tun. Sonst hätte es keine Nutten, keine "Fremdgänger", keine vergewaltigenden Heerscharen, kein "ius prima noctis" gegeben. Und Shakespeare hätte weniger zu schreiben gehabt .
Ich seh´s mal wieder aus meiner Frosch-Perspektive: Meine (erste ) Ehefrau hab ich geliebt - sonst hätte ich sie nicht geheiratet. Sicher hatten wir tiefe Gefühle füreinander, einen Lebensplan, etc. - aber gefickt haben wir beschissen. Muß ich einfach auch selbstkritisch mal eingestehen.
Also: "Bindung", oder sich auf einen anderen verlassen zu können, schätze ich nicht gering, sondern suche das auch. Aber das hat nichts mit Ficken zu tun. Und diese "Austauschbarkeits"-Angst ist allein mangelndes Selbstbewußtsein: Natürlich ist jede/r Partner/in anders, individuell, natürlich geht es nicht um den "Austausch von Körperflüssigkeiten". Wie Du da auf die Idee kommen kannst, "austauschbar" zu sein, erschließt sich mir objektiv in keiner Weise. Wenn ich an drei Tagen mit drei unterschiedlichen Frauen im gleichen Restaurant das gleiche Menue esse - ist das jedesmal das Gleiche? Klar: Das Menue, das Restaurant -ok. Aber das Erlebnis ist immer anders. Eine mag Austern, eine andere möchte mal probieren, die dritte mag das gar nicht, hält sich aber an Konvention. Sind die drei jetzt austauschbar?

Wir sind jetzt unversehens wieder bei unserem Lieblingsthema gelandet... Herrje, wir werden das nicht geklärt bekommen, zumal es hier ja eigentlich ums Fliegen geht...


Es gibt Männer/Frauen, die genießen es, an drei Tagen (in der Woche...? okay, ich bin großzügig und bleibe da mal bei) drei unterschiedliche Frauen/Männer zu befliegen und es gibt Frauen/Männer, denen behagt es nicht, eine/r von dreien oder mehreren zu sein. Das ist ein Punkt: die Promiskuität. Das allein ist für manche schon gewöhnungsbedürftig, aber dann kommt halt noch Punkt 2 dazu: "schönes, erfüllendes Ficken" ohne "tiefe Gefühlsbindung"... Ich weiß nicht, kann Mann/Frau da nicht irgendwie auch zum gemischten Volleyball gehen und sich dort entsprechend körperlich verausgaben? Ficken/Fliegen als Sport? Emotional darf's sein, ja; gefüihlsbetont? nö besser nich, denn dafür hab ich ja meine Frau zuhause? Ist es das? (Ich überspitze absichtlich!)

Wenn die "Austauschbarkeits"-Angst allein mangelndes Selbstbewußtsein ist, was ist dann der Drang, mehrere verschiedene Frauen zu befliegen (die alle individuell sind, jo)? Ein Suchtimpuls? Nicht genug kriegen können vom Leben? Reichen dann drei Frauen? Oder reichen bereits zwei? Oder müssen es fünf sein oder mehr? Egal wie viele, Hauptsache ficken/fliegen/LEBEN? Alles sehr spannende Fragen...

Ja, man kann das Thema auswälzen und einen fetten historischen oder psychologischen Dis- oder Exkurs drumbauen (macht der natter gerne, macht die spoilers gerne, ist klar) oder man kann es so stehen lassen, weil die Prägungen und Befindlichkeiten nun mal individuell und daher ganz verschieden sind. Wenn sich Leute finden, die ähnlich ticken, dann ist doch alles in Butter. Und wenn nicht, dann gibt's schlimmstenfalls Sprengstoff und unnötige Verletzungen...

Aber ich gebe zu, das Thema fetzt. Wenn sich noch 'n paar Leute mit dranhängen, könnte man das irgendwo anders hin verschieben und weiterführen. Sach mir dann bitte Bescheid, natter.

.... kommen wir der Sache näher, Spoilers: Zum einen sind wir uns drüber einig, daß diese "tiefe Gefühlsbeziehung" schlicht eine Worthülse ist, die jede/r mit genehmen "Inhalt" füllen kann. Oder hast Du irgendwo ´ne Definition geschrieben, die ich einfach so überlesen hätte?
Zum anderen habe ich - Wahlfach: Rechtsgeschichte im 1. Staatsexamen - versucht, (auch mir) zu erklären, wie und warum es zu dieser monogamen Sexual-Moral gekommen ist. Und da spielt eben der Gedanke der Versorgungsgemeinschaft eine ganz wichtige Rolle - logischerweise, weil Moral eben kein Selbstzweck ist. Übrigens spielen diese Gedanken nicht nur im Christentum, sondern auch bei den Juden oder Muslimen genauso rein: Selbst der "Harem" dient nicht der sexuellen Befriedigung des Macho-Kalifen, sondern der Versorgung der "Harems-Damen".
Wenn sich nun - und das ist der zweite Teil meiner bislang unwiderlegten Aussage - die Versorgungsbedürfnisse seit Bismarcks Sozialreformen, der beruflichen Emanzipation der Frau, und zuverlässigen Verhütungsmöglichkeiten grundlegend verändert haben, gibt es keinen Grund mehr, an den überkommenen Moralvorstellungen fest zu halten. Zumal diese Moral Generationen unserer Vorfahren sexuell schlicht ins Unglück getrieben haben. Und dies auch heute noch tut - denn wer glaubt, mit dem Menschen, mit dem man zusammen leben möchte, den besten Fick des Lebens zu bekommen, ist genauso auf der Überholspur Richtung Irrenhaus oder Dauer-Frustration, wie der, der glaubt, mit dem bislang besten Fick seines Lebens zusammen leben zu müssen.
Und deshalb ist auch dieser Beitrag nicht "off topic": Voraussetzung für´s "Fliegen", sub-spacen oder einfach einen guten Fick ist der Moment - und zwar der Moment, in dem (wenigstens) zwei Menschen ganz beieinander sind, und einander ganz gut tun wollen. Der Rest ist variabel. C´est tôut. La vérité est cruel, mais quand même la vérité.
Und natürlich bleibt es Dir unbenommen, nach der eierlegenden Wollmichsau zu suchen - schließlich ist es Dein Leben, und wird so, wie Du´s gestaltest. Es gibt auch Menschen, die zolibatär leben, andere spielen Fußball, oder arbeiten 18 Stunden am Tag - da hat sich´s dann eben schon vor dem Start ausgeflogen ....

Ihr amüsiert mich herzlich ... Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, hier die Philosophie ruhen zu lassen, uns zum zu treffen und ihr euch dort weiter austauscht, Pro und contra asoiziert und ich gemeinsam mit Euch, die Show genießen kann? Ja? Jahhh? Es dürfen auch dort die Fetzen fliegen... und dafür bezahle ich keinen Eintritt!
Nix für ungut Jungs

Mein Reden, die ganze Zeit... In diesem Sinne eine schöne Runde noch.
Und vielleicht auf bald im Stammtisch Zwickau.

Denkt einfach gar nicht drüber nach. Mehr als Meinungsaustausch hier im öffentlichen Forum ist nicht - over and out. Wie ich es schon zigmal gesagt, geschrieben, gemailt habe.

Vom Stammtisch Zwickau, ausgerichtet vom Edlen Gift, habe ich bisher nur Gutes gehört, auch über die SZ. Kein Grund also, in irgendeiner Weise grantig zu werden.

Dies tut hier nichts zur Sache Werteste 😎... Bei Interesse kannst du mir eine private Nachricht senden. Mfg

Ich habe mich abschließend geäußert, und damit ist es gut für mich. Das Angebot von Edles Gift hätte unter anderen Vorzeichen Sinn machen können - schon deshalb bedanke ich mich herzlich und in aller Form. Mehr ist dazu kaum zu sagen.