Voraussetzungen sind "Abhängigkeiten"
Meines Erachtens, und
ich schreibe aus der Sicht einer in einer Beziehung lebenden Sklavin, kann Deine Frage nicht so einfach, mit wenigen Worten, beantwortet werden.
Du schreibst, dass
es eine tolle Sache ist, wenn es funktioniert, eine Beziehung in einem „Machtgefälle“ zu führen bzw. darauf aufzubauen. Gut. Sprichst Du hier generell die Beziehung zweier Menschen an, sprich auch den gemeinsamen Alltag oder beschränkt sich Deine Frage auf die sexuelle Beziehung derer?
Ich für meinen Teil kann sagen, dass sich die Menschen, die derartige Vorlieben hinsichtlich D/S haben und vor allem ausleben, auch verändern. Sei es, ob diese Art des zwischenmenschlichen Umganges auf alltägliche oder ausschließlich „sexuelle“ Gegebenheiten basierend ist.
Ich habe das Glück und darf bereits sehr mehreren Jahren die Erziehung meiner Herrschaft, zugleich meines Partners, erfahren und genießen.
Danke! Für mich ist es Befriedigung allein, ihn stolz machen zu dürfen. Heute. Zu Beginn unserer „Entwicklung“ war das nicht so. Hier kamen Eigensinnigkeiten und Verlustängste ins Spiel; Verlustängste hinsichtlich dem Verlust des eigenen Willens, der eigenen Person. Heute ist es das, was mich ausmacht: die Abgabe meines Willens in die schützenden Hände meines Partners. Ich sage bewusst: Partner. Ich bin im Alltag, im Berufsleben, eine selbstständige - teils sehr bestimmende, weisende - Frau, gegenüber anderen. Ich weiß, was ich will und was nicht. Gegenüber meinem Partner bin ich grundsätzlich nicht die Starke, aber das muss ich auch nicht sein, denn er füllt meinen schwachen Teil mit seinen Kräften. Trotzdem begegnen wir uns im Alltag auf Augenhöhe, kein D/S. Wir beide haben Rechte und Pflichten in der für uns festgelegten „normalen“ Umgangsebene mit einander. Im privaten Bereich, zu zweit, oder aber insbesondere was den „tiefgründiger“ geprägten Umgang mit einander betrifft, sprich der „sexuelle“ Part der Beziehung, basiert auf der benannten D/S-Konstellation. Es ist eine „Bestimmung“, die auf mich wirkt. Die mich erregt. Die ihn erregt. Wir ziehen aus diesem Umgang des „Machtgefälles“ Erregungen. Kein plumpes „Draufschlagen“ -nein, viel mehr; die Psyche und zugleich der gewählte Schmerz. Jeder auf seine Weise, doch gemeinsam und durch die gegenseitige Achtung; denn, Achtung und Respekt sind Grundlagen für eine solche Basis
innerhalb einer Beziehung. Meiner Meinung nach...
Ein „Zeitfaktor“ sollte hier nicht festgelegt werden, denn man wächst, gemeinsam, mit der Zeit… man verändert sich, gemeinsam. Ja, auch Neigungen/Vorlieben verschieben sich, doch dafür sind wir Menschen. Menschen, die mit ihren Erfahrungen wachsen.
Sollte sich Deine Frage auf den Umgang im „grundsätzlichen“ Alltag beziehen, so kann ich hier nur erahnen, dass es möglich, aber sicher sehr schwer, sein könnte. Es müssen definitiv beide Seiten wünschen und, beide Seiten müssen dazu veranlagt sein, stets ihrem Auftreten gerecht zu werden. Meiner Ansicht nach hat auch der dominante Part einer Beziehung, von Zeit zu Zeit, Momente, in denen er „bedrückt“ ist, in denen er die Zärtlichkeit, die Nähe, sucht und nicht den „Starken markieren“ will. Und auch der devote Part will - mit hoher Wahrscheinlichkeit - in zwischenmenschlichen Dingen, sei es die Auswahl eines Kinofilms, die Wahl des Sonntagsessens etc., „Mitspracherecht“ haben, aber, wie gesagt, hier ist das Wesen und Feingefühl der einzelnen Betroffenen gefragt und wer weiß, vielleicht findet sich ja hier der Ein oder Andere, der diesbezüglich noch ein Statement abgeben möchte?
Man wächst mit sich, man wächst mit den Situationen, man wächst mit gemachten Erfahrungen!
Sklavin Emmy unter ihrer Herrschaft
Ben